Ein falsches Verständnis von Wissenschaft als Legitimation für Ausgrenzung und Impfzwang

Wir leben in beispiellosen Zeiten. Viele von uns sind seit Monaten vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Menschen werden unter Druck gesetzt, sich einer medizinischen Behandlung zu unterziehen, an deren Sicherheit und Wirksamkeit erhebliche Zweifel bestehen. Diejenigen, die nicht mitmachen, dürfen nicht mit Verständnis rechnen. Nicht mal mit Respekt. Wir leben in einer Zeit, in der Diffamierung und Ausgrenzung von sogenannten Ungeimpften gesellschaftlich akzeptiert ist. Menschenrechte gelten nicht mehr universell, sondern müssen durch Wohlverhalten erworben werden. Das ist ein fundamentaler Bruch mit unserem bisherigen Verständnis von einer freien und demokratischen Gesellschaft. Wir alle fragen uns, wie konnte es soweit kommen?

Zu allen Zeiten haben Menschen Minderheiten ausgegrenzt und unterdrückt. Immer fühlten sich diejenigen, die andere ausgrenzten, bedroht und moralisch im Recht. Immer meinten sie gute Gründe zu haben, um andere zu diskriminieren. Und immer lagen sie damit falsch. Aus der Geschichte haben wir gelernt, dass Diskriminierung niemals gute Gründe hat. Diskriminierung ist und bleibt Unrecht, wie auch immer man sie begründet. Warum sollte es diesmal anders sein? Auch heute glauben diejenigen, die Ungeimpfte ausgrenzen, im Recht zu sein. Wie kommen sie zu der Einschätzung? Wie gut sind ihre Argumente heute?

Um Ausgrenzung zu legitimieren beruft man sich diesmal auf die Wissenschaft, auch das nicht ganz neu, aber offensichtlich für viele gut genug. Es sind ja Wissenschaftler, die uns sagen: Der einzige Ausweg aus der Pandemie sei die Impfung, sie sei der Weg zurück in die Normalität und die Gefahr gehe von den Ungeimpften aus. Wer sich diesem Glaubensbekenntnis verweigert, gefährde unsere Gesundheit. Wer eine andere Meinung vertritt, riskiere das Leben Unschuldiger und stelle damit eine Bedrohung dar. Aber auch wenn Wissenschaftler medienwirksam solche Behauptungen aufstellen, ist das dann wirklich Wissenschaft? Gibt es die eine Wissenschaft, die uns sagen kann, was wir tun müssen, um aus der Krise zu kommen. Ist das überhaupt ihre Aufgabe und kann sie das leisten? Viele meinen, Wissenschaft, und insbesondere der sogenannte wissenschaftliche Konsens stehe für Wahrheit. Aber tatsächlich ist Wissenschaft ein systematischer Prozess der uns zu Erkenntnisgewinn führen soll. Eine wichtige Grundlage für Wissenschaftlichkeit ist dabei die Skepsis und die Kritik. Nur wenn wir als Wissenschaftler verschiedene Meinungen vertreten können und sie offen diskutieren dürfen, findet Wissenschaft als Prozess überhaupt statt. Nur wenn wissenschaftliche Positionen sich der Kritik stellen, bleiben sie wissenschaftlich. Was aber erleben wir gerade? Unbequeme Sichtweisen werden unterdrückt, kritische Wissenschaftler werden diskreditiert. Der Begriff Wissenschaft wird missbraucht zur Legitimation politischer Entscheidungen, und zur Rechtfertigung von Ausgrenzung.

Wie wissenschaftlich ist denn die Forderung nach einer Impfpflicht? Als Wissenschaftler und als Immunologe bin ich sicher kein Impfgegner. Ziel jeder Impfung ist immer die langanhaltende Immunisierung zum Schutz vor einer bestimmten Erkrankung. Die langanhaltende Wirksamkeit bisheriger Impfungen maß man in Jahrzehnten, viele Impfungen, immunisieren sogar ein Leben lang. Wie verhält es sich aber mit den aktuellen Corona-Impfungen? Studien zeigen, dass die Wirksamkeit der Impfungen nach zwei bis vier Monaten auf unter 50 Prozent fallen. Nach sechs Monaten ist praktisch keine Wirksamkeit mehr feststellbar. Für einen Impfstoff ist das ein katastrophal schlechtes Ergebnis. Und diese Erkenntnisse stammen noch aus der Zeit vor Omikron. Aktuellere Zahlen zeigen, dass die verwendeten Impfstoffe überhaupt keinen Schutz mehr gegen die neueste Corona-Variante bieten.

Damit ist der Ungleichbehandlung von Geimpften und Ungeimpften jegliche Grundlage entzogen. Die Fortsetzung diskriminierender Maßnahmen ist daher ein eklatanter Rechtsbruch, denn sie sind weder notwendig, angemessen oder zweckmäßig. Die Strategie, die Impfquote zu erhöhen, macht mit diesen Impfstoffen keinen Sinn. Indirekt wird das Versagen der Impfstrategie ja bereits eingestanden: Die STIKO empfiehlt mittlerweile die Auffrischungsimpfungen bereits nach drei Monaten und Menschen deren Impfungen sechs Monate zurückliegen, gelten nicht mehr als vollständig geimpft.

Das Versagen der bisherigen Impfstrategie können wir auch in anderen Ländern gut beobachten. In Israel hat man bereits mit der vierten Impfung begonnen. Aber erste Ergebnisse zeigen, dass auch die Wirkung dieser Impfung nicht ausreichen wird und dass wir uns mit den gegenwärtigen Impfstoffen wohl alle vier Monate impfen lassen müssten. In Israel wird daher von immer mehr Experten eine Abkehr von der bisherigen Impfstrategie gefordert. Eine Verbreitung der Omikron-Variante kann nicht verhindert werden und darin liegt auch eine Chance. Eine Infektion mit dieser Variante wird für die meisten mild verlaufen, kann aber zu einer Immunität führen, die wahrscheinlich länger und besser gegen neue Virusvarianten schützt. Angesichts der neuen Situation kehren Länder wie Großbritannien oder Spanien wieder zur Normalität zurück.

Und bei uns? Hier darf die Impfung als einziger Ausweg aus der Pandemie weiterhin nicht angezweifelt werden. Gestützt auf die Autorität von Wissenschaftlern fahren die Regierenden einen Kurs, der die gesellschaftliche Spaltung und Polarisierung immer weiter verschärft. Die Argumente dieser Wissenschaftler halten keiner Kritik stand. Sie stützen sich auf pseudowissenschaftliche Positionen, weil sie sich dem offenen Diskurs verweigern und nicht bereit sind, Fehler einzugestehen. In Wahrheit sehen wir ein Totalversagen der Impfstrategie. Es gibt keine wissenschaftliche Evidenz, die für die Einführung einer Impfpflicht spricht. Dennoch droht vielen von uns demnächst ein Berufsverbot, wenn ab Mitte März die Impfpflicht für Mitarbeiter in Gesundheits-, Pflege und Betreuungseinrichtungen gelten wird. Und damit soll es nicht enden. Wenn wir uns jetzt nicht wehren, dann droht uns eine allgemeine Impfpflicht. Das wäre ein vollkommen illegaler Angriff auf unsere Grundrechte, auf unser Recht auf Selbstbestimmung, auf unser Recht auf körperliche Unversehrtheit. Allen Menschen, die für eine Impfpflicht sind, weil sie glauben, dadurch würden wir aus der Krise kommen, sage ich deshalb: Wir sind anderer Meinung – und das habt ihr zu respektieren. Allen Politikern, die eine Impflicht einführen wollen, sage ich: Dazu habt Ihr nicht das Recht. Denn nur wir selber werden entscheiden, ob wir uns impfen lassen oder nicht.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .