Unsere emotionale Situation
Ich erlebe in den letzten zwei Jahren viele laute und harte, ja brutale Worte, Diffamierungen Andersdenkender. Es ist schwer, dem Motto des Philosophen Gadamer treu zu bleiben, unter das ich meinen ersten Karlsruher Vortrag stellte „Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere recht haben könnte,“ wenn der andere mir nicht zubilligt, dass auch ich recht haben könnte.
Da ich nicht gerade der sanfteste Mensch bin, kenne ich den Drang nur zu gut, in Auseinandersetzungen möglichst scharf zu schießen.
Wenn mein Ziel ist – wie weiland bei Old Shatterhand – möglichst viele Kerben in meine Flinte eingraben zu können – okay. Aber wollen wir das wirklich? Vor allem: was bringt das auf Dauer?